Darminfektion, Enteritis

Ob es sich um eine leichte Magenverstimmung oder um ernsthaftere gesundheitliche Probleme handelt, eine Darminfektion ist nie angenehm. Die Symptome können von leichtem Unbehagen bis hin zu schweren Schmerzen und Komplikationen reichen. Darminfektionen können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, darunter Viren, Bakterien und Parasiten. Aber was sind die genauen Mechanismen, die zu einer Darminfektion führen? Wie wird sie diagnostiziert und behandelt? Und vor allem, wie kann man sie verhindern?

Definition von Darminfektion

Enteritis ist der Überbegriff für verschiedene Infektionen des Dünndarms, ausgelöst durch eine Vielzahl verschiedener Erreger und in unterschiedlichem Schweregrad. Der Begriff Gastroenteritis gibt an, dass auch der Magen mitbetroffen ist, eine Enterokolitis verweist auf eine Mitbeteiligung des Dickdarms. Eine Enteritis kann entweder spontan (akut) oder chronisch auftreten. Bestimmte Infektionen (Rotaviren) sind auch amtlich meldepflichtig, da von ihnen eine epidemische Gefahr ausgeht. Die bekannteste der chronischen Formen ist dabei Morbus Crohn. Ursachen Die akuten Formen rühren fast immer von einer Infektion mit bestimmten Bakterien oder Viren her, allerdings spielen auch bestimmte Chemikalien oder von Bakterien produzierte Gifte, die die Darmschleimhaut angreifen (Enterotoxine) eine gewisse Rolle unter den Ursachen.

Bei den toxinproduzierenden Bakterien sind vor allem Yersinien oder Campylobacter aus verdorbenen Lebensmitteln wichtig zu erwähnen, ebenso wie Shigellen. Sie erzeugen sehr ähnliche Symptome wie eine Salmonellose (sehr hohes Fieber und massive, anhaltende Durchfälle), die bei den bakteriellen Formen eindeutig am häufigsten anzutreffen ist. Salmonellen werden praktisch ausschliesslich über verdorbene Lebensmittel freigesetzt. Rotaviren verursachen gut drei Viertel aller Durchfallerkrankungen weltweit bei Kindern – sie werden durch Tröpfcheninfektion übertragen und stellen in armen Ländern immer noch eine wesentliche Ursache der Kindersterblichkeit dar. Eine Infektion mit Rotaviren ist in den meisten Ländern amtlich meldepflichtig. Mittlerweile gibt es allerdings eine erfolgreiche Impfung gegen Rotaviren. Die chronischen Formen der Enteritis haben keine klar zuordenbare Ursache, hier spielen, ähnlich wie bei der chronischen Enteritis (Morbus Crohn) vermutlich auch erbliche und als Auslöser auch psychosomatische Faktoren eine maßgebliche Rolle.

Symptome bei einer Darminfektion

Die Symptome einer entzündlichen Darmerkrankung sind hauptsächlich Durchfälle, oft mit Blut oder grünlich gefärbten Beimengungen – das ist ein typisches Zeichen einer schweren Infektion, da hier die geschädigte Darmschleimhaut abgestossen wird. Bauch- und bei Gastroenteritis auch Magenkrämpfe können auftreten, in den meisten Fällen auch leichtes bis sehr hohes Fieber.

Diagnose von Darminfektion

Die Diagnosestellung ist leicht anhand der Symptome durchzuführen, allerdings ist es auch wichtig, den Erreger zu bestimmen, um eine dem Erreger entsprechende Behandlung einleiten zu können. Die chronischen Formen sind meist leicht anhand der Anamnese (Krankengeschichte) erkennbar.

Prognose und Krankheitsverlauf bei Darminfektion

Darminfektionen sind in so gut wie allen Fällen sehr gut behandelbar, wenn sie akut sind – die Behandlung der chronischen Formen stellt jedoch meistens ein ziemlich grosses Problem dar und ist, wie bei Mb. Crohn oft nur durch fortgesetzte Operationen behandelbar. Eine Heilung ist in den meisten Fällen kaum möglich. Gerade Salmonellosen gehen oft mit hohem Fieber und massiven Flüssigkeitsverlusten einher, die Erkrankungsdauer ist dabei meist ziemlich lang. Nach Abklingen der Infektion sind bei den akuten Formen keine Folgeschäden zu befürchten.

Therapie gegen Darminfektion

Eine dem Erreger angepasste Antibiose ist nötig, in schwereren Fällen muss auch der durch den Durchfall aufgetretene Flüssigkeitsverlust durch Infusionen kompensiert werden.
Bei den chronischen Formen ist in den meisten Fällen ein operatives Vorgehen notwendig, fast immer mehrere Male hintereinander, bis zumindest eine Stabilisierung erreicht und ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden kann.

Vorbeugung gegen Darminfektion

Mangelnde Hygiene spielt bei der Verbreitung der meisten Erreger eine wesentliche Rolle, ebenso wie verdorbene Nahrungsmittel. Da bei den chronischen Formen keine dezitierten Auslöser vorliegen, ist hier eine Vorbeugung praktisch nicht möglich.