Die schädliche Wirkung verschiedener Handwerke

Handwerk hat goldenen Boden, so das alte Sprichwort. Doch während viele Handwerksberufe in der Tat lohnende und erfüllende Karrieren bieten, bergen sie oft auch spezifische Risiken und Gefahren, die zu gesundheitlichen Problemen führen können. Von der körperlichen Belastung über den Umgang mit gefährlichen Materialien bis hin zu den Risiken von Lärm und Staub – die schädlichen Auswirkungen verschiedener Handwerke sind ein Thema, das ernst genommen werden muss. Die Sicherheit und Gesundheit von Handwerkern sind von entscheidender Bedeutung. Mit dem nötigen Bewusstsein und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können die Risiken, die mit diesen wertvollen Berufen verbunden sind, effektiv verwaltet werden. Begleiten Sie uns auf diesem wichtigen Weg zur Förderung sicherer und gesunder Arbeitsbedingungen im Handwerk.

Jeder hat es schon gehört und miterlebt. „Großvater geht in Frührente wegen Langzeitschäden im Rücken“.

Dies geschieht jedoch häufiger als man denkt, nur das nicht jeder schon frühzeitig in die Rente darf. Was jedoch immer auftritt, sind die Langzeitschäden welche meist aus der handwerklichen Berufsschiene kommen. Körperlich hart Arbeitende bekommen schon frühzeitig Rückenprobleme von falschem Anheben von Material, Maschinen, Rohstoffen oder Ähnlichem. Man schaue sich den Beruf des Maurers an. Ein einzelner Backstein mag nichts wiegen, einzelne Backsteine bei neun Stunden harter Arbeit pro Tag summieren sich jedoch. Einen weiteren Blick kann man dem Forstwirt schenken. Forstwirt ist heutzutage nunmehr nur noch eine etwas nettere Beschreibung für einen Holzfäller. Leute, welche schon jemals in ihrem Leben Holz gespaltet haben werden bezeugen können, wie schnell Rückenschmerzen auftreten und wie oft man sich wieder strecken muss um den unerträglichen Schmerz zwischen den Schulterblättern loszuwerden. In Deutschland haben statistisch gesehen zurzeit 27 %– 40 % der Menschen Rückenschmerzen. Etwa 70 % haben die Schmerzen mindestens einmal im Jahr und etwa 80 % klagen mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Damit erkranken Deutsche im internationalen Vergleich eher häufig. Vergleiche sind jedoch schwierig.

Rückenschmerzen häufig  Gründe aus der Arbeitswelt

Von den Abschnitten der Wirbelsäule ist die Brustwirbelsäule (BWS) hinsichtlich Rückenschmerzen prozentual am wenigsten betroffen. Fehlhaltungen verursachen oft Verspannungen der Muskulatur. Die Muskulatur verliert durch die falsche Belastung ihre normale Dehnbarkeit, sie verhärtet sich und schmerzt. Oft werden diese Verspannungen durch Fehlhaltungen im Nacken und Schulterbereich ausgelöst. Die Verspannung im oberen Wirbelsäulenbereich setzt sich dann nach unten fort. Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel sind daher nicht ausschließlich auf Fehlhaltungen in diesem Bereich zurückzuführen. Dort ist lediglich die schmerzhafte Stelle, deren die durch Verspannungen im gesamten Rücken ausgelöst werden. Die Folgen reichen von Schwindel, Kreislaufstörungen, Kopfschmerzen und Übelkeit bis zu chronischen Rückenschmerzen, die eine massive Einschränkung der Lebensqualität bedeuten. Aber auch Ängste, Frust, Überforderung und Stress verursachen Verspannungen.

Wenn selten Zeit bleibt, das Leben locker und gelassen zu genießen, dann führt die innere Anspannung auch zu einer körperlich spürbaren Anspannung. Menschen mit Rückenschmerzen geraten dadurch häufig in einen Teufelskreis. Denn aufgrund ihrer Schmerzen ziehen sie sich zurück. Einsamkeit und ein Mangel an Vergnügungen führen zu zunehmenden inneren Anspannungen. Viele Menschen leiden in der Folge unter einer Depression. Diese Einschränkung der Lebensqualität erhöht die Neigung zu Verspannungen und steigert das Risiko, unter Rückenschmerzen zu leiden.

Mit Sport den Bewegungsapparat  im Körper stärken

Am häufigsten treten Schmerzen am Bewegungsapparat auf. Ob Nacken-, Rücken- oder Knieschmerz, Schmerzen bei Bewegung oder nach einem Sturz, muskelkaterartige Schmerzen oder eingeschlafene Gliedmaße – Schmerzen gibt es in vielen Formen. Der Hexenschuss (auch Lumbago genannt) ist häufig und kann neben Bandscheibenproblemen auch durch eine verspannte Rückenmuskulatur ausgelöst werden. Neben den Schmerzen ist eine Bewegungseinschränkung ein weiteres wichtiges Symptom dafür, dass irgendwas mit Muskeln oder Gelenken nicht stimmt. Gelenkverschleiß (Arthrose) oder eine Gelenkentzündung wie bei der rheumatischen Arthritis können ebenso wie Narben oder ein Knochenbruch, wie er gerne bei osteoporotischen Knochen oder im Kindesalter auftritt, zu einer Bewegungseinschränkung führen. Schmerzen und Bewegungseinschränkung sind bei einer rheumatischen Entzündung häufig mit einer Schwellung und Überwärmung des betroffenen Bereichs verbunden.

Des Weiteren hat man in Gewerben, wie zum Beispiel dem des Schlossers immer mit Metallspänen zu rechnen welche man trotz vorschriftlichem Mundschutz einatmen kann. Wer schon einmal in einer Fabrikhalle, Fertigungsbetrieb oder etwas ähnlichem mit vielen großen und kleinen Maschinen war, muss zwangsläufig bestätigen, wie unerträglich und schädlich der Lärm ist, welcher in einer solchen Umgebung vorherrscht. Die Arbeiter tragen natürlich die vorgeschriebenen Ohrstöpsel oder Geräuschdämpfer, jedoch falls man in irgendeiner Weise kommunizieren will muss man diese gezwungenermaßen für einige Momente abnehmen und sich dem Höllenlärm ergeben. Der Wechsel von dem bisher noch gedämpften, monotonen Summen, hinein in den ohrenbetäubenden Lärm der Maschinen und Geräte hat paralysierende Wirkung.

Was Studien sagen zu diesem Thema

Das britische Fachmagazin „New Scientist“ wartet in seiner aktuellen Ausgabe mit einer Studie auf, die zu denken geben sollte. Demnach kann nämlich das dauerhafte Einatmen von Benzindämpfen aus Zapfsäulen das Unfallrisiko für Autofahrer mehr als verdoppeln. Besonders betroffen seien Menschen, die direkt an Zapfsäulen arbeiten: Diese haben auf dem Heimweg von der Arbeit 2,4-mal mehr Unfälle als Büroangestellte, auf dem Hinweg würden sich die Unfallraten dagegen gleichen. Dasselbe gilt für Menschen, welche Untertage arbeiten. Einerseits ist natürlich immer die akute Gefahr eines Unglückes vorhanden (heute vielleicht nicht mehr so extrem wie vor 60 Jahren), andererseits sind die Arbeiter natürlich lange Zeit vom Tageslicht abgeschnitten, was zu längerfristigen Einschränkung in der Sehfähigkeit führen kann. Des Weiteren ist die Gefährdung bei Handwerkern welche tagtäglich mit den verschiedensten Chemikalien zu tun haben auch nicht zu verachten. Selbst Reinigungskräfte atmen konstant den penetranten Geruch ihrer Reinigungsmittel ein.