Ernährung kann Akne lindern

Akne vulgaris ist weltweit die häufigste Hauterkrankung. Ca. 80% der Jugendlichen leiden an Akne-Hautveränderungen. Bis zu 30% davon müssen medikamentös behandelt werden. Akne entsteht durch die Entzündung kleiner Talgdrüsen, welche die feinen Härchen im Gesicht oder am Oberkörper umgeben. Akne hängt u.a. von männlichen Geschlechtshormonen
(Androgenen) ab, und ist somit auch eine hormonelle Erkrankung. In der Pubertät, während der Menstruation und in der Schwangerschaft verändern sich im Körper die Hormonwerte. Genau dann tritt Akne verstärkt auf. Durch Bakterien, die sich von Hautfett ernähren, wird der Pickel entzündet. Durch den Abbau von Hautfett bilden sich Fettsäuren und Abfallprodukte, welche die Talgdrüse reizen und eine Entzündung entstehen lassen. Schwere Akne kann Narben hinterlassen, was Jugendliche wie Erwachsene oft psychisch belastet. Darum ist es sehr wichtig Akne rechtzeitig zu therapieren. Wenn große, wunde Pickel entstehen oder sich Narben bilden, sollte man einen Arzt aufsuchen, der die Ursachen abklärt. Es gibt auch Aknesonderformen oder andere Hautkrankheiten, welche ähnliche Symptome hervorrufen.

Faktoren, welche Akne verschlimmern:

  • Bestimmte Chemikalien und Arzneimittel (z.B. Medikamente gegen Epilepsie, Kortisonpräparate oder Antidepressiva)
  • Arbeit in feuchtem Milieu
  • Fette, Öl, Chlorwasser
  • Menstruation
  • Schwangerschaft
  • Ausdrücken der Pickel
  • Falsche Ernährung
  • Stress

Einerseits gibt es Frauen, bei denen die Pickel nach der Pubertät nicht verschwinden, andererseits kommt es auch vor, dass Akne erstmalig im Erwachsenenalter auftritt. Dann spricht man von Akne tarda (Spätakne). Frauen leiden oft erst in den späten 20ern oder 30ern an Akne. Die Vermutung, dass Hormone eine Rolle spielen, ist nahe liegend. Durch die Menstruation, Schwangerschaft und Wechseljahre kann auch Akne hervorgerufen werden. Genau geklärt sind die Ursachen immer noch nicht. Man nimmt jedoch an, dass hormonelle Schwankungen, Medikamente oder Stress Hauptgründe darstellen. Durch chronischen Stress werden vermehrt männliche Hormone gebildet. Frauen, die einen stressigen Beruf haben oder übergewichtig sind, leiden besonders häufig unter Akne tarda.

Wenn Frauen Make up verwenden, sollten sie sie darauf achten ein antiseptisches zu verwenden. In der Pubertät ist oft fettige Haut der Auslöser für Akne. Bei Frauen ist es aber meistens eine sehr trockene Haut. Darum sollten Betroffene auch auf eine hauttypgerechte Reinigung achten.

Es gibt verschiedene Therapie-Möglichkeiten gegen Akne:

  • Antiseptische, hautschälende Waschlotionen und Cremes
  • Antibiotika
  • Einnahme einer entsprechenden Antibabypille
  • Fruchtsäuren
  • Entzündungshemmende Alpha-Linolensäure (Leinöl)
  • Zinktabletten
  • Vitamin B6

Bewegungsarmut, Mangel an Frischluft, Genussgifte und Fehlernährung können Akne begünstigen. Dermatologen verneinten in den vergangenen 30 Jahren hartnäckig, dass Akne mit der Ernährung zusammenhängt. Die Belege dafür sind aber sehr dürftig. Nun melden sich jedoch immer mehr Experten zu Wort, die den Einfluss der Ernährung auf Akne nicht ausschließen. Zucker und Milchprodukte scheinen jedenfalls einen negativen Einfluss auf die Haut auszuüben. Selbst Kritiker räumen ein, dass eine gesunde und ausgewogene Ernährung den Hautzustand verbessern kann.

Studien belegen, dass Akne in der Bevölkerung nicht-industrialisierter Länder kaum oder überhaupt nicht vorkommt. Jäger- und Sammlervölker ernähren sich hauptsächlich von Wurzelgemüse, Reis, Wild, Mais und Fisch. Eskimos, die ihrer traditionellen Ernährungsweise treu bleiben, leiden nie unter Akne. Die Umstellung auf westliches Essen verursacht aber auch bei ihnen unreine Haut.

Es mag sein, dass nur in seltenen Fällen, allein die Ernährung für Akne verantwortlich gemacht werden kann, da wahrscheinlich verschiedenste Faktoren zusammenspielen. Die gesamte Lebensweise ist ausschlaggebend. Doch man kann auf alle Fälle sagen, dass eine Ernährungsumstellung sich positiv auf Akne auswirkt. So erhöhen beispielsweise hochglykämische Kohlehydrate den Blutzuckerspiegel und somit die Produktion von Insulin. Dieser Prozess beeinflusst auch andere Hormone, die zu verstopften Poren führen, Bakterien gedeihen lassen und somit zu Akne führen. Zu den hochglykämischen Nahrungsmitteln zählen z.B. Getreideprodukte (Brot), aber auch Süßigkeiten jeglicher Art.

Man kann Frauen, die an Akne leiden, raten, dass sie beispielsweise für einige Zeit ganz und gar auf Zucker verzichten. So ist feststellbar, ob der Genuss von Süßem, die Akne beeinflusst. Weiters sollten sie sich viel bewegen, viel trinken und viel Obst, Gemüse und Fisch auf den Speiseplan setzen.

Folgendes sollte bedacht werden:

  • Zink sorgt für eine gesunde Auffrischung der Haut. Viel Zink ist z.B. in Linsen, Bohnen und Haferflocken enthalten.
  • Vitamin H unterstützt das Nachwachsen neuer Haut (Spinat, Champignons).
  • Eisen ist für den Transport von Sauerstoff in die Haut sehr wichtig (Fenchel, Geflügel).
  • Vitamin C fördert die Wundheilung, wodurch Pickel besser abheilen (Zitrusfrüchte).
  • Vitamin A wirkt der Verhornung der Haut entgegen (Spinat, Aprikosen, Karotten).
  • Zu viele tierische Proteine begünstigen Akne.
  • Durch eine chemiefreie Körper- und Gesichtspflege kann man die Atmungsaktivität der Haut wieder herstellen.

Abschließend kann man sagen, dass Akne, die nur von außen behandelt wird, selten erfolgreich bekämpft werden kann Ein Hautproblem weist darauf hin, dass im Körper und in der Psyche ein Ungleichgewicht vorherrscht. Genau aus diesem Grund sollte man Akne immer aus einem ganzheitlichen Blickwinkel betrachten.

Bildquelle – istock – acneic portrait – coloroftime