Frauensport

Die Zeiten, in denen Frauensport als unnatürlich galt, sind vorbei! Noch im 19. Jh. waren nur wenige Sportarten für Frauen erlaubt. Man war der Meinung, dass Sport den Frauen schade, und sie in ihrer Gebärfähigkeit negativ beeinflussen würde. Im Jahr 1912 nahmen sie zum ersten Mal an den Olympischen Spielen teil. Heute kann man sagen, dass Sportlerinnen sich aus ihrem Schattendasein befreit haben. Ob Fußball oder Boxen: Frauen feiern Erfolge.

Trotz der Gleichberechtigung gibt es beim Sport Geschlechterunterschiede, welche auf unterschiedlichen biologischen Vorraussetzungen beruhen. Männer sind größer und schwerer, haben weniger Körperfett und mehr Muskelmasse. Durch die Bildung von Testosteron, das bei Frauen nur in geringem Ausmaß vorhanden ist, kann mehr Muskelmasse gebildet werden. Selbst Spitzensportlerinnen weisen einen höheren Fettanteil auf als Männer. Dies ist die Ursache, warum Männer mehr Kraft und Schnelligkeit erreichen können. Frauen haben ein breiteres Becken und ihr Körperschwerpunkt liegt tiefer als bei Männern, nämlich im Bereich des Beckens. Herz und Lunge sind bei Frauen kleiner, das Atemvolumen ist demnach geringer und der Herzschlag ist meistens auch schneller. Dafür sind Frauen beweglicher und ausdauernder, und liegen bei Sportarten wie Turnen oder Gymnastik klar im Vorteil.
Frauen sind mehr daran interessiert Sport aus einem gesundheitlichen Aspekt zu betrachten. Männer sind leistungsorientierter und betreiben lieber Kampf- und Ballsportarten, wobei das Verletzungsrisiko dementsprechend größer ist. Frauen bevorzugen entspannte Sportarten. Sie wollen ihren Körper erleben und entscheiden sich deshalb oft für Sportarten, die an der Gesundheit orientiert sind.

Frauen betreiben statistisch betrachtet immer noch weniger Sport als Männer. Dabei ist bereits eine moderate Bewegung in vielerlei Hinsicht förderlich für die Gesundheit. Sport hat einen positiven Einfluss auf das Selbstwertgefühl und auf das psychische Wohlbefinden. Bewegung und Sport haben einen präventiven und rehabilitierenden Effekt:
• Die Lebenserwartung wird erhöht.
• Vorbeugung vor verschiedenen Krebserkrankungen.
• Senkung des Risikos an Herzkrankheiten oder Diabetes Mellitus Typ II zu erkranken.
• Unterstützung von Heilungsprozessen und Linderung von Schmerzen.
Schon bei regelmäßiger Aktivität mittlerer Intensität sind gesundheitliche Auswirkungen nachweisbar.

Frauen bevorzugen immer mehr Fitness-Studios, wo sie unter sich sind. Die Unterschiede beim Training zwischen Männern und Frauen liegen klar auf der Hand. Männer geht es um Muskelaufbau, Frauen denken an ihre Figur. In Frauen-Fitness-Studios wird konkreter auf die Bedürfnisse und Wünsche von Frauen eingegangen. Ein individuelleres Training wird geboten. Weiters werden dort verschiedene Kurse angeboten, die Frauen besonders schätzen. Es handelt sich dabei z.B. um Aerobic, Gymnastik, Bauch-Beine-Po-Training, Tai Bo oder Yoga.

Yoga verhilft den Frauen zu mehr Zufriedenheit, da Körper und Geist in Form gebracht werden. Durch das ganzheitliche Training werden Frauen sensibler gegenüber ihren körperlichen Empfindungen. Das führt dazu, dass häufig die Ernährung umgestellt wird. Frauen, die Yoga betreiben, erkranken seltener an Essstörungen und leiden auch weniger an Menstruationsschmerzen.

Sport tut auch schwangeren Frauen gut. Viele werdende Mütter leiden unter körperlichen Problemen, die sie im Alltag negativ beeinflussen. Der Kreislauf ist oft unstabil und Rückenschmerzen werden beinahe täglich stärker. Durch Sport kann man diese Beschwerden reduzieren. Man kann auch vor der Schwangerschaft vorbeugend auf sie einwirken. Frauen, die Sport treiben, haben mehr Kraft und Ausdauer, um die Belastung der Schwangerschaft besser zu bewältigen. Sport erhöht die Atemkapazität und stärkt die Muskulatur. Schmerzen im unteren Bereich der Wirbelsäule können reduziert, Verspannungen gelindert werden. Sportarten wie Wandern, Laufen, Langlauf, Gymnastik eignen sich für werdende Mütter besonders gut. Das Schwimmen entlastet den Rücken.

Sport wirkt sich bei Frauen auch sehr gut auf den Alterungsprozess aus. Frauen bauen im Alter ihre Muskelmasse schneller ab als Männer. Ausreichende sportliche Betätigung kann den Muskelabbau im Alter bremsen. Der Körper bleibt dadurch nicht nur optisch länger in Form, auch die Gelenke werden geschützt und das Verletzungsrisiko wird verringert.

Frauen, die Sport betreiben und sich bewusst ernähren, leben viel gesünder. Fitness, Schlankheit und Ausgeglichenheit fördern das Lebensgefühl erheblich.

Bildquelle – istock – aerobics – val_th