Kann ADHD zur Scheidung führen?

ADHD ist eine Erkrankung, welche viel Aufmerksamkeit und Beachtung benötigt., daher ist eine Scheidung bei Eltern mit ADHD erkrankten Kindern häufiger als bei gesunden Kindern.
Auch ein Erwachsener mit ADHD kann ein schwieriger Lebenspartner sein und nicht jede Frau oder jeder Mann kommt mit einem ADHD Betroffenen und seinen Symptomen zurecht.
Oftmals betrifft eine Scheidung eher die Eltern von einem ADHD betroffenem Kind, da hier Unstimmigkeiten und Überforderungen an oberster Stelle stehen und die Partner sich vielleicht im Bezug auf die Handhabung der Krankheit einig sind. Auch kann eine Art Eifersucht durch den nicht betroffenen Partner und dem betroffenem Kind entstehen, so dass ein Zusammenleben sehr schwierig wird.

Vielen ist es nicht möglich sich um das Kind und den Partner gleichzeitig zu kümmern, was zur Folge hat, dass sich der Partner meist vernachlässigt fühlt. Wird die Diagnose ADHD festgestellt, ist es besonders bei Ehepartner wichtig, sich ausreichend über die Diagnose, die Behandlungsmöglichkeiten, und auch die Elternberatung informieren und beraten zu lassen. Eine Scheidung ist meist nur dann zu vermeiden, wenn sich beide Elternteile gemeinsam um das Kind kümmern und an den Behandlungen teilnehmen. Auch die Kommunikation spielt eine wichtige Rolle, um eine Beziehung ohne Scheidung führen zu können. Studien haben gezeigt, dass sich bei Scheidungen das Verhalten der Kinder drastisch zum Negativen verändern kann. Oft führen auch Unstimmigkeiten der möglichen Behandlungsmethoden eine Rolle, dass sich Eheleute scheiden lassen. Das liegt daran, dass einer die Medikamentöse Behandlung vorzieht und der andere diese, beispielsweise aus religiösen Gründen, ablehnt. Studien zeigten auch, dass die unterschiedlichen Ausbildungen der Eltern zur erhöhten Scheidungsrate bei ADHD–Kindern beitragen.

Selbst bei Ehepartner, bei welchen einer mit ADHD erkrankt ist, kommt es zu häufigen Scheidungen. Es liegt daran, dass der gesunde Partner anfänglich zwar mit der Erkrankung klar kommt und sich auch mit dieser auseinander setzt und versucht bei den Behandlungen und Therapien mit teilzunehmen, jedoch wird es einem oftmals zu anstrengend, da auch ADHD-Erwachsene viel Aufmerksamkeit und Hilfe benötigen. Hinzukommend können sich mitunter eventuelle „ Ticks“ aufzeigen, mit denen der jeweilige Partner einfach nicht zurecht kommt. Die Partner sind teilweise überfordert, denn sie müssen auch ihre eigene Arbeit machen und versuchen ein einigermaßen normales Leben zu führen. Bei starken Erkrankungen erfordert es die gesamte Tageszeit und so sind die vorher alltäglichen Dinge nicht mehr machbar.

Also entscheidet sich der Partner für die Scheidung, welche aber selbst bei den Erwachsenen mit ADHD spuren hinterlässt. Um eine Scheidung, egal ob bei Eltern mit einem erkrankten Kind oder bei Erwachsenen, zu verhindern, ist es besonders wichtig und wird auch von Ärzten und Therapeuten empfohlen, sich ausgiebig zu Informieren um Probleme schon im Vorfeld zu beseitigen. Bevor sich die Ehepartner für eine Scheidung beschleißen, sollte unbedingt eine Familientherapie oder die Eheberatung aufgesucht werden. Hier können gewisse Schwierigkeiten besprochen und gelöst werden, sodass eine Scheidung nicht erfolgt. Ist eine Scheidung unvermeidbar, sollte dem Kind und auch dem Erwachsenen klar gemacht werden, dass sie nicht die Schuld tragen, denn oftmals machen sie sich die Vorwürfe und geben sich die Schuld daran, was den allgemein Zustand arg verschlechtern kann.