Pilates und Yoga für eine gestärkte Rückenmuskulatur

Rückenschmerzen zählen heute zu den bekanntesten Volkskrankheiten, so leidet nahezu jeder Zweite im Laufe seines Lebens darunter. Um Rückenschmerzen vorzubeugen, gibt es nichts Wirkungsvolleres als eine gestärkte Rückenmuskulatur: Der Rücken braucht kräftige Muskeln, die für eine Stabilisation der Wirbelsäule sorgen; somit können Schmerzen vermieden werden. Es gilt: Wer sich nicht bewegt, vernachlässigt auch seine Rückenmuskulatur und somit eine gesunde Körperhaltung. Da sich Muskeln verkürzen oder erschlaffen, kommt es schnell zu Fehlstellungen. Sobald die Wirbel blockieren, folgen Nervenreizungen und Rückenschmerzen.

Doch auch langes Sitzen oder innere Anspannungen können zu Verspannungen und in weiterer Folge zu Rückenschmerzen führen. Kurzfristig mögen Positionswechsel und Dehnübungen zwar helfen – das gleiche gilt für Massagen oder Entspannungsbäder, längerfristig Abhilfe schaffen kann jedoch nur eine Stärkung der Rückenmuskulatur.

Pilates und Yoga sind ideal für eine gestärkte Rückenmuskulatur. Schließlich geht es bei beiden Körpertrainings darum, in erster Linie tief liegende, kleine und meist auch schwächere Muskelgruppen anzusprechen, wobei vor allem diese Muskelgruppen für eine richtige und gesunde Körperhaltung sorgen. Regelmäßig angewandte Yoga- oder Pilatesübungen lassen Rückenschmerzen verschwinden, indem sie eine Stärkung der Rückenmuskulatur bewirken und zudem ein ausgeglichenes Körpergefühl entstehen lassen.

So handelt es sich sowohl bei Pilates als auch bei Yoga um ein ganzheitliches Körpertraining, das zu einer gesunden, korrekten Körperhaltung beiträgt. Es werden vor allem kleine, tief liegende Muskelgruppen trainiert und die Rückenmuskulatur gestärkt. Die beiden Methoden – Yoga und Pilates – umfassen neben speziellen Kraft- auch Dehnungsübungen, die mit Hilfe einer bewussten Atmung ausgeführt werden. Die wichtigsten Prinzipien sind zudem Koordination, Kontrolle, Konzentration, Bewegungsfluss, Zentrierung und schließlich Entspannung. Regelmäßige Trainingseinheiten verbessern die Koordination der Bewegung und Kondition, dienen der Anregung des Kreislaufes und einer Stärkung der Muskulatur, nebenbei wird der Körper gestrafft und es kommt zu einer Erhöhung der Körperwahrnehmung. Die Übungen zielen darauf ab, die Körpermitte und die Rückenmuskulatur zu stärken.

Bei Pilates liegt das Hauptaugenmerk der Übungen auf dem Training des so genannten „Powerhouse“, wie die Kernmuskeln im Bereich der unteren Gesäß-, Bauch-, Beckenboden- und Rückenmuskulatur bezeichnet werden. Dabei geht es neben der Anspannung der Körpermitte um eine gezielte Kräftigung des Beckenbodens und der tiefen Rückenmuskulatur, was notwendig ist, um eine stabile Basis für die bewusst kontrollierte Ausführung der einzelnen Übungen zu ermöglichen. So eignet sich Pilates für jeden, der nach einer Trainingsmethode sucht, die Körper und Geist sanft in Einklang bringt und für eine Stärkung der Rückenmuskulatur sorgt, um Verspannungen und Schmerzen vorzubeugen oder zu lindern.

Während es sich bei den Pilatesübungen um eher dynamische Trainingseinheiten handelt, wird bei Yogaübungen mehr Wert auf die Statik in bestimmten Positionen gelegt. Zudem verfügt Pilates über keinen religiösen oder philosophischen Hintergrund. Bei Yoga hingegen geht es neben den oben angeführten Prinzipien auch um eine Schärfung des Intellekts und um den „Seelenfrieden“. Mit Pilates hingegen werden die einzelnen Muskelpartien „unphilosophisch“ trainiert und der Körper gestrafft. Bei Pilates werden allerdings viele Übungen aus Tai Chi und Yoga abgewandelt angewandt. Beim Yoga wird eine Vielzahl von Übungen geboten, die die Muskulatur im Nacken- und Rückenbereich dehnen und kräftigen. Da es sich Yoga – wie auch bei Pilates – um eine ganzheitliche Übungsmethode handelt, wird sehr viel Wert auf die Selbstwahrnehmung gelegt, was die Basis für Verhaltens- und Haltungsänderungen im Alltag bildet.

Dass sich Pilates und Yoga ausgezeichnet dafür eignen, um die Rückenmuskulatur zu stärken, haben auch medizinische Studien bewiesen: So können beispielsweise regelmäßig ausgeführte Yoga-Übungen Schmerzen und Verspannungen in der Lendenwirbelsäule sogar effektiver bekämpfen als ein klassisches Rückentraining. Dies hat ein Forscherteam aus Seattle festgestellt: Eine Untersuchung von verschiedenen Programmen, die der Stärkung des Rückens dienen sollten, ergab, dass die Personen, welche jede Woche an einer Yoga-Einheit von 75 Minuten teilnahmen, größere Fortschritte verzeichnen konnten als die Teilnehmer von herkömmlichen Stretching- und Kräftigungs-Klassen. Zudem bewirkte das Yoga-Training mehr als die Hinweise eines Ratgebers zum Thema Rückenschmerzen. Insgesamt nahmen 101 Erwachsene mit Rückenproblemen an der Studie teil. So bewältigten nach zwölf Wochen die Yoga-Teilnehmer ihren Alltag deutlich besser als die anderen Rückenpatienten, nach weiteren 14 Wochen konnte festgestellt werden, dass sie seltener Schmerzen hatten und weniger Schmerzmittel benötigten als die Vergleichsgruppen. Die Begründung liegt wohl unter anderem darin, dass man Yoga-Übungen nicht nur einfach nachmachen kann, sondern sich intensiv damit auseinandersetzen muss. Man weiß, dass Behandlungen, bei denen der Patient aktiv mitmachen muss, bessere Wirkungen erzielen als solche, die einer Person passiv zuteil werden. Dasselbe gilt auch für Pilates: Auch diese Übungen müssen aktiv ausgeführt und nachvollzogen werden, um richtig angewandt zu werden. Nützliche Tipps gibt es auch hier zu finden im Fashionblog Ubiqu

Beiden Trainingsmethoden – Yoga und Pilates – gemeinsam ist also, dass sie ideal für eine gestärkte Rückenmuskulatur eingesetzt werden können. Schließlich geht es bei beiden Methoden um eine Kräftigung der Rückenmuskulaturgruppen und um das Erreichen einer verbesserten und gesunden Körperhaltung, auf verschiedene Art und Weise. Wer regelmäßig Yoga oder Pilates ausübt, wird mit einem gestrafften und gekräftigten Körper belohnt! Rückenschmerzen werden gelindert und treten schließlich gar nicht mehr auf. Wichtig ist jedoch, dass vor Beginn des Trainings mit einem Arzt abgeklärt wird, ob die Übungen ausgeführt werden können.

Bildquelle – istock – Young woman practicing yoga – NMaximova