Stöckelschuhe fördern gesundheitliche Probleme

Nur 2% aller Menschen kommen mit Fußproblemen zur Welt, doch nur 50% davon bewahren sich bis ins Erwachsenenalter gesunde Füße. Laut Orthopäden entstehen 95% aller Fußbeschwerden durch das Tragen ungeeigneter Schuhe. Es ist sehr wichtig seine Füße ausreichend zu bewegen. Fehlt die Bewegung, dann schwellen sie im Sommer an und im Winter werden sie kalt und gefühlstaub. Man sollte so oft wie möglich die Schuhe ausziehen und barfuß laufen. Wer fit sein will, muss seinen Körper pflegen. Im Laufe unseres Lebens tragen uns unsere Füße 4-mal um den Globus. Obwohl es so wichtig ist gesunde Füße zu haben, wird das wichtigste Fortbewegungsmittel oft stark vernachlässigt.

Der Grundstein für Fußbeschwerden wird oft schon im Kindesalter gelegt. Die Füße von Kindern sind besonders weich und leicht verformbar. Deshalb sind sie besonders gefährdet. Kinder beklagen sich oft nicht, wenn der Schuh drückt, da ihre Fußnerven noch nicht voll funktionsfähig sind. Die Folge sind Fußfehlstellungen, die sich auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken können.

Doch auch Erwachsene brauchen unbedingt passende Schuhe. Ansonsten verkrampfen sich Fuß- und Wadenmuskeln, und geben den Knien und dem Rücken nicht den richtigen Halt. Wenn das Becken nach vorn kippt, zwingt es die Wirbelsäule ins Hohlkreuz. Die Zehen dürfen in der Schuhkappe nicht schmerzhaft anstoßen. Aber auch zu große Schuhe sind ungesund, da sie dem Fuß zu wenig Halt geben. Die Muskulatur der Füße benötigt genügend Platz für ihre Aktivitäten. Das Sprunggelenk muss gut bewegt werden können. Die Muskulatur der Waden muss beim Gehen genügend vom Fuß her gesteuert und betätigt werden können.

Viele Frauen lieben Schuhe mit hohen Absätzen. Sie sind oft hart im Nehmen, wenn es ums Schuhwerk geht. Hinten hoch, vorn spitz: So sieht der ideale Damenschuh aus. Stöckelschuhe gelten als Symbol der Weiblichkeit. Doch ein normales Gehen und Stehen wird damit nicht gewährleistet. Je höher der Absatz ist, desto stärker wird die Belastung auf den Vorderfuß verlagert. Schon bei Absätzen von 7 cm Höhe lastet 70% mehr Gewicht auf dem Vorderfuß, als bei flachen Schuhen. Durch den schmalen Schnitt von High Heels werden die Zehen zusammen gedrückt. Wer ständig Stöckelschuhe trägt, riskiert, dass sich Beuge- und Strecksehnen verkürzen.
Auch Plateauschuhe sind Gift für die Füße, wenn sie dauerhaft getragen werden. Durch die dicke Schuhsohle verkümmern die Füße, da die Fußmuskeln ruhig gestellt werden.

Es gibt viele Beschwerden, die durch das Tragen von hochhackigen Schuhen begünstigt oder ausgelöst werden:

  • Wenn die Zehen häufig stark zusammengedrückt werden, können Hammerzehen (Überbeine) entstehen. Ursache liegt in der Verschiebung der Zehengelenke.
  • Enge Stöckelschuhe sind oft der Auslöser für Hühneraugen. Wenn auf eine Hautstelle, die einen Knochen überzieht, ein lang anhaltender Druck ausgeübt wird, dann versucht der Fuß mit dem Hühnerauge diesen Druck zu lindern.
  • Ein extrem hoher Absatz schiebt den Fuß nach vorn. Somit wird auch das Zentrum des Körpergewichts nach vorn verlagert. Die Form des Schuhes zwingt das Gewölbe des Fußes in eine unnatürliche Haltung. Das schadet der Wirbelsäule und beansprucht stark die Bandscheiben. Frauen, die oft Schuhe mit hohen Absätzen tragen, leiden in Folge oft an Rücken-, Wirbelsäulen- und Knieproblemen. Hochhackige Schuhe verändern die Funktion der Fußgelenke. Der Gang verändert sich, um die Balance halten zu können. Knie und Hüfte werden falsch belastet, und die Gelenke nützen sich schneller ab.
  • Frauen, die eine Veranlagung zu Gelenksarthrose haben, riskieren durch das Tragen von hohen Schuhen, dass sich diese beschleunigt. Kniegelenks-Arthrosen entstehen häufig in Folge von Gangstörungen. Stöckelschuhe sind demnach eine sehr große Belastung für die Kniescheibe und –gelenke.
  • Durch das Tragen von High Heels werden die Muskeln und Sehnen des Fußes überdehnt. Er verliert seine natürlichen Wölbungen, und dies führt zur Entstehung eines Spreiz- oder Senkfußes.
  • Ein hoher Absatz bewirkt, dass man auf Zehenspitzen geht. Durch diese einseitige Belastung wird das große Zehengelenk nach außen gedrückt. Der Zeh selbst dreht dabei nach innen. So entsteht ein Hallux valgus, der so genannte Ballen-Zeh. Wenn Ballenzehen groß sind, dann entstehen schmerzhafte Entzündungen, und man kann kaum noch geschlossene Schuhe tragen.
  • Durch Stöckelschuhe kann der Fuß beim Gehen nicht mehr normal abrollen, wodurch das An- und Einspannen der Wadenmuskulatur, und auch der Rücktransport des Blutes zum Herzen gestört wird. Blut staut sich in den Beinvenen und die Gefäßwände weiten sich. So entstehen Krampfadern.

Wer trotzdem nicht auf Schuhe mit hohen Absätzen verzichten möchte, sollte sie nicht täglich tragen. Barfußgehen stärkt das Bindegewebe und auch die Fußmuskulatur. Frauen sollten sich angewöhnen beim Tragen von High Heels zwischendurch für Entspannung für die Füße zu sorgen. Es hilft, die Schuhe immer mal wieder auszuziehen. Wenn man die Fußsohle auf einen harten Untergrund presst und dann das Fußgewölbe mit beiden Händen bis zu den Zehen hin massiert, können sich die Füße von den Strapazen etwas erholen. Auch Fußbäder mit Kräuterzusätzen wirken entspannend. Fuß-Trainings-Übungen stärken die Wirbelsäule und wirken vorbeugend in Bezug auf Fußerkrankungen.

Bildquelle – istock – Happy dancing girls – Avesun