Tuberkulose, TBC

Definition
Die Tuberkulose, abgekürzt TBC oder TB (englisch) war früher auch als Schwindsucht bekannt und gefürchtet, im saloppen Sprachgebrauch wurde sie manchmal auch als „die Motten“ bezeichnet.
Der Erreger wurde 1882 von Robert Koch erstmals entdeckt, der dafür 1905 den Nobelpreis der Medizin dafür erhielt. 1906 wurde erstmals ein Impfstoff entwickelt, der auch bis 1998 in Verwendung war, dann aber aus verschiedenen medizinischen Gründen nicht mehr zum Einsatz gebracht wurde.
Sie gehört zu den bakteriellen Infektionskrankheiten und befällt vorwiegend die Lungen. TB ist die Infektionskrankheit, die am häufigsten weltweit zum Tode führt.
Man unterscheidet medizinisch nicht nur nach dem Befallsort (Lungen-TB, TB des Nervensystems, TB sonstiger Organe, Miliar-TB) sondern auch die offene und die geschlossene Form: bei der offenen TB sind im Auswurf (Sputum) Erreger nachweisbar, durch Husten können die Erreger stundenlang in der Raumluft verbleiben, es besteht bei offener TB also höchste Ansteckungs- und auch auch Seuchengefahr. Aus diesem Grund besteht in den europäischen Ländern namentliche Meldepflicht.
Auch Tiere können TB übertragen – so war die Milch infizierter Rinder vor Einführen des Pasteurisierens früher eine häufige Infektionsquelle.

Ursachen
Die Ursache sind in der Hauptsache Tuberkel-Bazillen, oder Mycobacterium tuberculosis, aber auch Mycobacterium bovis (die Form, die auch bei Rindern vorkommt) und einige unbedeutende Unterarten.
Die Bazillen werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.

Symptome
Die TB wird in verschiedene Phasen mit jeweils unterschiedlichen Symptomen eingeteilt. Die Erstinfektion kann durchaus auch eine latente Infektion sein, das heisst, vorerst nicht ausbrechen, der Erreger bleibt aber im Körper und kann jederzeit aktiv werden. Die sogenannte Organtuberkulose verläuft analog zu der hier besprochenen Lungen-TB.
3-6 Wochen nach der Infektion bilden sich in der Lunge kleine Entzündungsherde, die von Blutabwehrzellen eingeschlossen werden. Die sich bildenden Knötchen nennt man auch Tuberkel. In diesem Stadium ist die Tuberkulose noch geschlossen, es gibt keine Verbindung über die Atemwege nach aussen. Die Entzündung kann jederzeit ausbrechen und führt dann zu den typischen Symptomen wie Appetitlosigkeit und Gewichtsabnahme (daher Schwindsucht), Fieber, Husten oder Hüsteln. Je nachdem kann der Verlauf auch schwerer sein.
Im weiteren Verlauf (sekundäre Tuberkulose) wird das Lungengewebe zerstört, und die Infektion breitet sich weiter aus, es kann zu Hirnhautentzündungen und unterschiedlichen Organschäden kommen, auch zu KnochenTB, die Wirbelsäule und Gelenke betrifft oder seltener auch den Urogenitaltrakt. MiliarTB bedeutet, dass die Lungen und mehrere Organe gleichzeitig befallen sind.

Diagnose
Das wichtigste Diagnosemittel, neben dem bekannten Tuberkulin-Hauttest (Stempeltest), ist ein Nachweis des Erregers in Kulturen. Bei den fortgeschrittenen Stadien werden die bereits vorhandenen Organschäden auch durch bildgebende Verfahren sichtbar gemacht.
Prognose und Krankheitsverlauf
Seit Einführung der Antibiotika ist die Behandlung der Tuberkulose möglich, allerdings ist die Gefahr einer Resistenzentwicklung oder nicht ausreichend langer Behandlungsdauer immer gegeben, da sich die Mycobakterien nur sehr langsam teilen.

Therapie
Eine entsprechende Antibiose mit Antituberkulotika, die wegen der Resistenzgefahr immer in Kombinationen verabreicht werden, ist das Mittel der Wahl – in komplizierten Fällen kann die Behandlungsdauer auch schon mal 12 Monate betragen.
Vorbeugung
Es gibt keine Impfung gegen Tuberkulose, die Vorbeugung ist daher kaum möglich. Eine früher durchgeführte Impfung wurde 1998 wegen der Nebenwirkungen und dem nur eingeschränkten Schutz eingestellt.

Bildquelle – istock – Lungs X-Ray – glowell