Wie schont man seinen Rücken bis ins Alter?

Statistiken belegen, dass bereits 60-80% der 30-60-jährigen unter Rückenproblemen leiden. Ärzte sprechen schon von einer Volkskrankheit oder gar von der Seuche des 21. Jh.s. Laut Krankenkassen sind etwa 25% aller Fälle von Berufsunfähigkeit Skelett- und Muskelerkrankungen.

Die Ursachen sind sehr vielfältig. Der häufigste Grund für chronische Rückenschmerzen ist der Verschleiß, die Arthrose der Wirbelsäule. Rückenschmerzen entstehen sowohl durch muskuläre, als auch durch psychische Ursachen. Privater und beruflicher Stress verkrampft die Rückenmuskulatur. So entstehen Verspannungen und Muskelverhärtungen, die für die Schmerzen verantwortlich sind.

Die Wirbelsäule stützt unseren Körper. Zwischen den Wirbelknochen befinden sich kleine, runde und elastische Scheiben (Bandscheiben), welche die Wirbelsäule beweglich und biegsam machen. Die Bandscheiben sind täglichen Belastungen ausgesetzt, und nutzen sich mit fortschreitendem Alter immer mehr ab. Dies ist auch der Grund, warum wir im Alterungsprozess kleiner werden. Bewegung und Sport hilft den Bandscheiben Schlackenstoffe los zu werden und sich im Ruhezustand und bei Dehnung wieder mit Nährstoffen zu füllen. Ständiges Sitzen oder Stehen bei falscher Haltung wirkt sich sehr negativ auf den Rücken aus. Die alternde Wirbelsäule benötigt Muskelkraft. Die wirbelsäulenstützende Muskulatur kann durch Rücken- und Bauchmuskeltraining gestärkt werden.

Unser Bewegungsapparat besteht aus Sehnen, Bändern, Muskeln und Knochen, und ist so gebaut, dass wir uns viel bewegen sollten. Unser Leben ist aber von Bewegungsarmut geprägt. Auto oder Bus dienen vermehrt der Fortbewegung, im Beruf herrschen sitzende und stehende Tätigkeiten vor und in der Freizeit fehlt der eigentlich notwendige Aktivitätsausgleich. All dies führt unweigerlich zu Rückenproblemen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass folgende Ursachen zu Rückenproblemen – Beschwerden führen:

  • Bewegungsmangel
  • Zwangshaltungen (langes Sitzen)
  • Übergewicht (falsche Ernährung)
  • Falsche Bewegungsmuster (falsches Tragen und Heben)
  • Psychische Belastung (Stress)

Durch ausreichend Bewegung und ein effektives Training der Rumpf-, Bauch- und Rückenmuskulatur lässt sich eine Erkrankung der Wirbelsäule vermeiden. So werden Gelenke und Wirbelsäule vor Fehlbelastungen geschützt. Trainierte Sehnen, Muskeln und Bänder erzeugen durch Belastbarkeit ein Stützkorsett für Gelenke und Knochen.

Fast den halben Tag verbringen wir im Bett. Die Matratze soll dem Körpergewicht angepasst sein, das Kopfkissen soll Kopf und Nacken stützen. Auch das richtige Sitzen muss beachtet werden. Die Sitzposition sollte oft verändert werden. Ein runder Rücken muss vermieden werden, und die Füße sollten beide den Boden ganz berühren. Beim Tragen und Heben ist es wichtig die Lasten auf beide Arme zu verteilen. Zum Anheben sollte man in die Knie gehen, wobei der Rücken gerade gehalten wird. Die Kraft muss aus den Oberschenkeln kommen. Da viele bei der Hausarbeit den Fehler begehen, beim Staubsaugen, Spülen oder Bügeln, in gebückter Haltung zu stehen, wird der Rücken unnötig belastet. Falsche Bewegungsmuster führen so zu Verspannungen, welche zu Schmerzen führen können.

Rückenproblemen fangen früh an

Es ist sehr wichtig darauf zu achten, dass schon im Kindesalter damit begonnen wird Rückenschmerzen vorzubeugen. Kaum werden Kinder eingeschult, beginnt ein jahrelanger Sitzmarathon. Eltern sollten großen Wert darauf legen, ihren Kindern einen körpergerechten Schreibtisch und Stuhl zur Verfügung zu stellen. Kinderschreibtische, die mitwachsen, ermöglichen auf Dauer eine gute Sitzhaltung. Der Rücken wird geschont, die Konzentration verbessert. Passende Möbel sind für Jung und Alt enorm wichtig.

Wer sich im Alltag genügend bewegt und sportlichen Aktivitäten nachgeht, fördert den Muskelaufbau des Rückens, baut Stress ab und hält den Kreislauf in Schwung. Aktivität und Bewegung gelten als Prinzip für einen rückenfreundlichen Lebensstil. Aerobic, Gehen, Walking, Radfahren, Schwimmen, Tanzen und Wandern sind Sportarten, die helfen, um Rückenproblemen vorzubeugen. Golf, Hockey, Rudern oder Squash belasten den Rücken. Wirbelsäulengymnastik und Massagen wirken sich wohltuend auf den Rücken aus.

Abschließend kann man sagen, dass mehr Bewegung die Rückenmuskulatur stärkt. Die Beseitigung von Fehlhaltungen trägt zur Vorbeugung chronischer Schmerzen bei.