Arthrose

Definition
Arthrosen nennt man degenerative Gelenkserkrankungen ohne beteiligtes entzündliches Geschehen, verursacht durch Abnutzung der Gelenke. Arthrosen treten häufig in allen großen Körpergelenken auf, da diese am meisten Belastungen, Überlastung oder Verletzungen ausgesetzt sind: Knie(Gonarthrose), Hüften (Coxarthrose), aber auch Sprunggelenk, Ellbogen und Schulter. Arthrosen der Wirbelgelenksflächen (die Wirbel der Wirbelsäule sind gelenkig miteinander verbunden) nennt man Spondylarthrosen.
Durch die Abtragung der die Gelenksflächen überziehenden Knorpel, die auch eine gewisse Dämpfungsfunktion ausüben, kommt es zu einer verstärkten Belastung der Knochenenden, und der Knochen beginnt sich gelenksseitig zu verbreitern, wodurch die innere Struktur des Knochens geschwächt wird und der Knochen immer wieder unter dem Knorpel einbricht, es kommt zur Bildung sogenannter Geröllzysten.
Die Arthrosen werden in vier Schweregrade eingeteilt, je nach Ausmaß der vorhandenen Knorpelschädigungen, ab Grad III ist der Knorpel bereits bis zum darunterliegenden Knochen geschädigt.
Ursachen
Bei weniger als einem Drittel aller untersuchten Arthrosen kann eine eindeutige Ursache ermittelt werden, sehr häufig sind für die Überlastung auch Begleitfaktoren wie Übergewicht, Überbelastung der Gelenke oder Wirbelsäule durch nicht ausreichend kräftige Muskeln oder Haltungsschäden verantwortlich.
In vielen Fällen spielen auch der natürliche Alterungsprozeß, jahrelange Überlastung durch schwere körperliche Arbeit, die Einnahme bestimmter Antibiotika oder eine notwendige langdauernde Einnahme von Medikamenten zur Senkung der Blutgerinnung (Marcoumar) eine begünstigende Rolle bei der Entstehung von Arthrosen.
Gonarthrosen entstehen häufig als Folge mangelnder Gelenksstabilität nach der Meniskusentfernung.

Symptome
Neben Schmerzen, die erst in Bewegung, später auch in Ruhe auftreten können kommt es auch zu Bewegungseinschränkungen und sogenannten Vermeidbewegungen, die wiederum für andere Gelenke eine zu große Belastung darstellen können. So führen Gonarthrosen oder Coxarthrosen auch oft in weiterer Folge zu Abnutzungen der Wirbelsäule.
Kommt es zusätzlich zu einem entzündlichen Geschehen im Gelenksinneren durch akute Überbeanspruchung des bereits geschädigten Gelenks, spricht man von einer sogenannten „aktivierten Arthrose“.

Diagnose
Hauptsächlich werden Röntgen, CT (Computertomographie) und NMR (Magnetresonanztomografie, Kernspin) zur Diagnose von Gelenks- oder Wirbelsäulenschäden eingesetzt. Ins Kniegelenk können zur besseren Diagnostik – allerdings auch zur chirurgischen Reparatur kleinerer Knorpelschäden – Sonden eingeführt werden (Arthroskopie).

Prognose und Krankheitsverlauf
Entgegen den Behauptungen der Verkäufer aller möglichen Wundermittelchen sind degenerative Schäden an den Gelenken durch nichts mehr rückgängig zu machen, im Gegenteil, degenerative Gelenkserkrankungen sind progressiv, d.h. sie schreiten immer weiter voran.
Die einzige Möglichkeit besteht in einer angepaßten Schmerztherapie und dem Verzögern des Voranschreitens der Abnutzung, hier haben sich in den letzten Jahren die Möglichkeiten stark verbessert – letzten Endes, speziell bei Knie und Hüfte, kommt es fast immer dazu, daß das Einsetzen eines künstlichen Gelenks (Gelenksplastik) nötig wird.
Therapie
Kleinere Knorpelschäden können zwar in manchen Gelenken noch chirurgisch „repariert“ werden, im Grunde beschränkt sich die Therapie jedoch auf Schmerzbekämpfung und Verhindern des Voranschreitens der Abnutzung.
Das Einbringen von Hyaluronsäure ins Gelenksinnere als „künstliche Gelenksschmiere“, um die auftretende Reibung zu mindern, stellt einen Weg der Behandlung auch noch in mittleren Stadien der Erkrankung dar.
Vorbeugung
Wichtig ist auf jeden Fall, seine Gelenke und Wirbelsäule nicht mit Übergewicht oder schlechter Körperhaltung permanent zu überlasten, regelmäßige (gelenkschonende) Bewegung ist ebenfalls wichtig. Auch sollte die Ernährung einerseits genug Proteine (Eiweiß) andererseits genug Vitalstoffe (Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe) enthalten, um den für das Gelenk so wichtigen Knorpel ausreichend zu versorgen.

Bildquelle – istock – Human Hand Anatomy – Nerthuz