Ein großer Plan aller Impfungen

Standardimpfungen für Kinder

Ärzte/Ärztinnen und Gesundheitsämter informieren und beraten über die Standardimpfungen für Kinder, zudem werden viele der folgend angeführten Impfungen kostenlos durchgeführt.

Diphtherie

Bei der Diphtherie handelt es sich nicht um eine reine „Kinderkrankheit“, auch Erwachsene sind gefährdet, da hier der Impfschutz meistens gar nicht vorhanden oder unvollständig ist. Um ein Auftreten dieser Infektionskrankheit zu verhindern, sollte man bei Kindern ab dem dritten Lebensjahr eine Grundimmunisierung in Form von drei Impfungen und ab dem sechsten Lebensjahr eine erneute Impfung durchführen lassen. In ungefähr zehnjährigen Abständen sind später regelmäßige Auffrischungsimpfungen, am besten in Kombination mit der Tetanusimpfung, notwendig.

Haemophilus Influenzae B (HIB) –Hepatitis B

Vor der weltweiten Einführung der Impfung in den Industrieländern 1990 nahmen Hib-Infektionen vor allem in Kindergärten, Kinderkrippen und in kinderreichen Familien zu. Das HiB-Bakterium löst am häufigsten Meningitis (Hirnhautentzündung), Epiglottitis (Kehldeckelentzündung) und Otitis media (Mittelohrentzündung) aus. Es können sogar Arthritis (Gelenkentzündung) oder Sepsis vorkommen. In wachsendem Maße entwickelt Hib Resistenzen gegen Antibiotika-Medikationen, was eine Therapie manchmal erschwert. Um dieser Erkrankung vorzubeugen, empfiehlt sich daher eine präventive Impfung des Kindes ab dem dritten Lebensmonat. Im Allgemeinen wird diese Impfung sehr gut vertragen. Sehr selten treten harmlose Nebenwirkungen wie Schwellungen und Rötungen an der Injektionsstelle sowie leichtes Fieber auf.

Keuchhusten

Zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten im Säuglingsalter zählt Keuchhusten. Zwischen 1975 und 1991 wurde diese Impfung aufgrund von Komplikationen nur noch für Kinder in speziellen Risikosituationen empfohlen. Heute wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) die Keuchhustenimpfung von Kindern ab dem dritten Lebensmonat empfohlen, da man weiß, dass die nach der Impfung aufgetretenen Erkrankungen keine Folgeerscheinung der Impfung sind.

Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Bei der Kinderlähmung handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die aufgrund des Befalls des Zentralnervensystems zu Lähmungen führen kann. Kleinkinder sollten die, die aus drei Schluckimpfungen bestehende Grundimmunisierung während der ersten beiden Lebensjahren erhalten, im Alter von zehn Jahren erfolgt die Auffrischimpfungen; auch im Erwachsenenalter empfehlen sich in etwa zehnjährigem Abstand weitere Auffrischungen.

Masern

Auch heute werden Masern meist als harmlose Kinderkrankheit angesehen, obwohl teilweise schwerwiegende Komplikationen auftreten können. Am gefährlichsten ist die Gehirnentzündung, bei der die Sterblichkeitsrate bei mehr als 20 Prozent liegt. Häufige Komplikationen sind weiters die – vor allem für Kleinkinder gefährliche – Mittelohr- und Lungenentzündung, diesen kommt man mit Impfungen bei. Daher sollte man die Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung einmal ab dem 15. Lebensmonat und zum zweiten Mal ab dem sechsten Lebensjahr durchführen lassen.

Mumps

Wie bei vielen so genannten Kinderkrankheiten liegt auch die Gefahr einer Infektion mit Mumps in den möglichen auftretenden Komplikationen: Etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Infektionen führen zu einer Hirnhautentzündung. Tritt Mumps nach der Pubertät auf, kann es bei Jungen in vielen Fällen zu einer einseitigen, manchmal zu einer doppelseitigen Hodenentzündung kommen, es besteht außerdem die Gefahr einer späteren Unfruchtbarkeit. Kinder sollten ab dem 15. Lebensmonat gegen die Mumpsinfektion geimpft werden, am besten in Form der Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung. Eine Wiederimpfung empfiehlt sich ab dem sechsten Lebensjahr.

Pneumokokkenerkrankungen

Ab dem dritten Lebensmonat kann diese Impfung durchgeführt werden. Je nach dem Alter des Kindes bei der Erstimpfung variiert die Zahl der für die Grundimmunisierung erforderlichen Teilimpfungen. Bei Pneumokokken handelt es sich um Bakterien, die Sepsis, Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Gehirnhautentzündung verursachen können. Es gibt viele unterschiedliche Typen bei den Pneumokokken. Die Ansteckung erfolgt jeweils über die so genannte Tröpfcheninfektion.

Röteln

Im Verlauf der Infektion mit Röteln treten selten Komplikationen auf. Es besteht allerdings die Gefahr der Schädigung des Kindes im Mutterleib, tritt die Infektion während der ersten drei Schwangerschaftsmonate auf. Die möglichen Folgen sind: schwere Augenschäden bis hin zur Blindheit, Taubheit, Herzmissbildung und geistige Schäden. Ab dem 15. Lebensmonat sollten sowohl Jungen als auch Mädchen mit der Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfung geschützt werden, das gleiche gilt für Kinder ab dem sechsten Lebensjahr. Zusätzlich bekommen Mädchen vor der Pubertät eine Impfung, unabhängig davon, ob bereits ein Impfschutz vorliegt.

Tetanus (Wundstarrkampf)

Die Erreger von Tetanus findet man in der Erde, Schmutz und in menschlichen und tierischen Fäkalien. Damit eine Infektion ausgelöst wird, ist eine geringfügige Verletzung der Haut oder Schleimhaut notwendig. Kinder sollten ab dem dritten Lebensmonat gegen Tetanus geimpft werden, am besten gemeinsam mit der Impfung gegen Keuchhusten und Diphtherie. Alle zehn Jahre sind Auffrischimpfungen notwendig, bei Verletzungen auch früher. Eine Grundimmunisierung ist auch im späteren Lebensalter möglich.

Tuberkulose

Vor allem im Säuglings- und Kleinkindalter treten bei Tuberkulose verschiedenste Komplikationen auf. Besonders gefährdet sind Säuglinge. Kinder in besonders gefährdeten Lebensbereichen, beispielsweise wo sie eng zusammen mit einer an Tuberkulose erkrankten Person leben, sollten eine Impfung gegen Tuberkulose erhalten.

Weitere empfohlene Impfungen sind ab dem sechsten Lebensmonat Influenza, im halbjährlichen Abstand, und ab dem ersten Lebensjahr die FSME-Impfung (Zeckenkrankheit).