Reisekrankheit

Definition
Vielen Menschen, wissenschaftlich kolportiert werden sogar an die 90%, bereiten schaukelnde Bewegungen äußerst unangenehme Empfindungen, am bekanntesten ist dabei die Seekrankheit, die jedoch nur eine Form der auch Kinetose genannten Reisekrankheit darstellt. Nur 10% der Europäer scheinen wirklich absolut unempfindlich gegen Kinetose zu sein.
Interessanterweise leiden Asiaten noch wesentlich häufiger und intensiver an der Reisekrankheit als Europäer, warum das so ist, konnte jedoch bis jetzt noch nicht herausgefunden werden.
Die meisten, die diesen Zustand schon öfter erlebt haben, haben ihre eigenen Hausmittelchen, die ihnen helfen, mit den unangenehmen Empfindungen fertigzuwerden – für andere ist jede Flug-, Schiffs- oder Busreise eine Tortur.
Ursachen
Unser Gleichgewichtssinn sitzt im Innenohr, nahe des Gehirns und hat die Aufgabe, die Lage des Körpers im Raum festzustellen, und dem Gehirn zu melden. Diese Informationen passen jedoch nicht immer zu den Sinneseindrücken, den uns der Gesichtssinn über die Augen vermittelt – das Innere eines Autobusses scheint sich für unsere Augen nicht zu bewegen, während das Gleichgewichtsorgan starke Schaukelbewegungen meldet.
Diese widersprüchlichen Informationen führen zu Schwindelgefühlen – und nachdem unser Körper gelernt hat, Schwindel als Gefahrensignal für verschluckte giftige Stoffe anzusehen, reagiert er mit Erbrechen, in dem gutgemeinten Versuch, das vermeintlich verschluckte Gift wieder aus dem Körper zu befördern.

Symptome
Übelkeit, Desorientiertheit, kalter Schweiss, Benommenheit und Erbrechen sind die Hauptsymptome. Man fühlt sich wie betäubt und kann den Bewegungen des Verkehrsmittels nicht mehr folgen. Der Zustand ist zwar unangenehm, aber im Grunde dennoch harmlos. Nur bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden können die Auswirkungen jedoch noch drastischer ausfallen und in ganz dramatischen Fällen sogar zu einem Herz-Kreislauf-Stillstand führen.
Diagnose
Die Reisekrankheit offenbart sich eindeutig in der Situation durch die bestehenden Symptome, und beschränkt sich in ihrem Eintreten meist auf den unmittelbaren Zeitraum der Reise, in seltenen Fällen auch noch einige Tage danach.
Prognose und Krankheitsverlauf
Die Reisekrankheit oder Kinetose ist eine vorübergehende Erkrankung, die durch äußere Auslöser verursacht wird. In praktisch allen Fällen klingt sie von selbst wieder ab, manchmal auch erst ein paar Tage nach dem auslösenden Ereignis.
Therapie
In den letzten Jahren wurde im Bereich der Kinetose viel geforscht, bisher bewährt haben sich aber auf jedenfall Pflaster, die den Wirkstoff Scopolamin enthalten, der über die Haut abgegeben wird, und aufsteigende Übelkeit bekämpft.
Histamin ist nach neueren Studien ebenfalls wirksam, es wird normalerweise bei einer Immunreaktion freigesetzt, scheint aber auch bei instabilen Gleichgewichtsbedingungen die Reaktion des Körpers unter Kontrolle zu halten.
Ingwer ist ein altes Hausmittel, das aber bei weitem nicht bei allen wirkt – asiatische Seeleute schwören allerdings darauf.
Ein sehr guter Ratschlag ist immer, die vorbeiziehende Umgebung zu beachten, und die Schaukelbewegungen bewußt wahrzunehmen, um so dem Gehirn über die Augen die selbe Information zu vermitteln, die es auch vom Gleichgewichtssinn bekommt. Damit wird das Schwindelgefühl und in der Folge auch die dadurch verursachte Übelkeit meist schon ausreichend unterdrückt.
Vorbeugung
Wer zu Reisekrankheit neigt, weiß das zumeist, und hat die Möglichkeit sich darauf einzustellen. Scopolaminpflaster sollte man rechtzeitig besorgen und auch rechtzeitig aufkleben, damit ist die Wirkung am besten. Wer sein eigenes Hausmittelchen bereits gefunden hatte, sollte auf jeden Fall dabei bleiben, wenn es wirkt, alle anderen sollten ruhig einmal Ratschläge und Empfehlungen sammeln und das eine oder andere ausprobieren.