Sind Avocados zu Recht im gesundheitlichen Trend?

Die Avocado wird seit Jahrtausenden in Mittel- und Südamerika kultiviert. Erste Funde von Avocado-Samen sind etliche tausend Jahre alt. Die Azteken haben die Frucht schon um 7.880 v. Chr. angebaut und genutzt. Für die Indianer war die Avocado ein wichtiges Nahrungsmittel. Auch die heilende Wirkung war ihnen wohl bekannt. Nicht umsonst wurde die Avocado als Wunderfrucht verehrt. In der indianischen Heilkunde werden die Blätter des Baumes gegen Fieber, die Rinde bei Frauenleiden, das Öl gegen Flechten und der Kern als Aphrodisiakum eingesetzt. Man band Fiebernde Blätter um die Füße, wodurch die Hitze aus dem Körper getrieben wurde. Mit einem Gebräu aus geraspelten Samen wurde Durchfall bekämpft. Im 17. Jh. brachten englische Seefahrer die Butterfrucht nach Europa, wo sie erst allmählich bekannt wurde. Man kann sagen, dass die Avocado erst seit rund 25 Jahren flächendeckend im Handel erhältlich ist.

Die Früchte gehören zur Familie der Lorbeergewächse und wachsen auf bis zu 15 m hohen Bäumen in subtropischem und tropischem Klima. Heute werden sie weltweit in den Tropen sowie in Israel, Kalifornien, Chile, Peru, aber auch im Süden Spaniens und in Italien angebaut und exportiert. Ein Baum beginnt erst nach 10 Jahren Früchte zu tragen. Es gibt heute mehr als 400 Sorten, aber nur wenige davon sind bei uns erhältlich.
Das Fruchtfleisch ist mild und sahnig, und cremig wie Butter. Avocados werden meist frühzeitig geerntet und sind deshalb beim Kauf meist noch zu hart. Da die Früchte aber nachreifen, stellt dies kein Problem dar. Wenn das Fruchtfleisch bei einem leichten Druck am Stielansatz nachlässt, deutet das darauf hin, dass die Avocado reif ist. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass die Schale nicht beschädigt ist.

Die Butterfrucht gilt als eine der wichtigsten Ölpflanzen des tropischen Regenwaldes. Der ursprüngliche Name „ahuacatl“ bedeutet „Hoden“ und weist auf die Verwendung in der Volksmedizin als Potenzmittel hin. Nichtsdestotrotz stellt die Avocado gerade für Frauen ein sehr wichtiges Nahrungs- und Heilmittel dar.

Für lange Zeit hat sich ein Mythos verbreitet, dass Avocados dick machen und bei Diäten vermieden werden sollten. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass der Fettgehalt zwischen 15 und 30% variiert. Dies ist im Vergleich zu anderen Früchten, deren Fettgehalt bei ca. 0.2% liegt, sehr hoch. Doch das Avocadofett besteht aus den sehr gesunden und wichtigen, mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Die Avocado ist weltweit die nährstoffreichste Frucht überhaupt, da sie fast alle essentiellen Nährstoffe enthält. Obwohl sie reich an Fetten und Kalorien ist, wirkt sie regulierend auf den Cholesterinspiegel. Herz- und Kreislauferkrankungen wird auf natürliche Weise vorgebeugt. Das „böse“ LDL-Cholesterin wird gesenkt und das „gute HDL-Cholesterin im Blut wurde erhöht. Übergewichtige Menschen haben oft einen erhöhten Insulinspiegel. Die Bildung von Depotfett, an Po, Bauch und Hüfte, wird dadurch gefördert. Avocados helfen den Insulinspiegel zu senken.

• Abgesehen davon, ist die Avocado reich an Vitaminen der B-Gruppe und Vitamin E, C, D, A und K. Vitamin E wehrt freie Radikale ab und stützt das Bindegewebe. Das Vitamin B6 ist wichtig für die Nerven, Blutbildung, den Eiweißstoffwechsel und das Immunsystem.
• Die Frucht weist einen hohen Gehalt an essentiellen Aminosäuren auf, die der Körper mit der Nahrung aufnehmen muss.
• Der hohe Anteil an unverdaulichen Faserstoffen regt die Verdauung an.
• Ein breites Spektrum an wertvollen Spurenelementen und Mineralstoffen ist ebenfalls vorhanden. Darunter: Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Eisen, Mangan und Kupfer.
• Durch eine spezielle Kohlenhydrat-Kombination werden Gehirnzellen und Nerven besser mit Energie versorgt. Dadurch wird die Konzentration stimuliert und die Stimmung aufgehellt. Die Frucht enthält viel Lecithin, das als Nervennahrung gilt.
• Die Avocado enthält Tripophan, woraus Melatonin erzeugt wird, das für einen erholsamen Schlaf sorgt.

Frauen, die Sport betreiben können in vielfacher Hinsicht von der Avocadofrucht profitieren:
• Ungesättigte Fettsäuren sorgen dafür, dass der Körper nicht so schnell ermüdet. Die Entspannungsphase wird unterstützt.
• Avocados stärken die Muskeln und können schmerzhafte Krämpfe verhindern. Sie gelten als sehr wirksam gegen Muskelkater.

Frauen leiden häufig unter zu trockener Haut. Die Avocado hat einen sehr positiven Effekt auf die Haut:
• Vitamin E bremst den Prozess des Alterns und beugt Hautflecken und auch Falten vor. Biotin sorgt für einen strahlenden Teint, glänzendes Haar und feste Fingernägel.
• Avocado schützt die Haut vor dem Austrocknen. Die Vitamine A und B helfen, dass die Haut sich regenerieren kann.
• Avocadoöl macht die Haut geschmeidig und führt trockener Haut die notwendige Feuchtigkeit zu. Das Öl findet Verwendung in zahlreichen Gesichtscremes und Körperlotionen. Es zieht schnell ein, nährt die Haut und glättet sie. Das Öl ist bekannt für seinen Anti-Aging-Effekt.

Wissenschaftler bestätigen, dass die Avocado auch täglich gegessen werden kann. Ungesättigte Fettsäuren kann unser Körper nicht selbst herstellen, und sind wichtig für die Funktion der Zellen, Muskeln, Nerven und Organe.

Bildquelle – istock – Studio shot of avocado with leaf and pit core isolated – dla4