Wein kann gesund sein – warum das?

Wie viele Menschen, so viele Meinungen. Einige Menschen sind davon überzeugt, dass Alkohol in jeder Form ein Übel ist. Schlechte Auswirkungen auf das Gehirn und den Organismus als Ganzes, Abhängigkeitsgefahr, Alkoholismus sind nur einige Argumente, die als Trumpf ausgespielt werden. Andere meinen, dass es auch positive Momente in gewissen Alkoholgetränken gibt, wenn nicht zu viel, wenn ab und zu… Dann führt man als Beispiel Länder an, wo regelmäßig Rotwein getrunken wird, und die Menschen leben trotzdem länger, gesünder, fröhlicher.

Wissenschaftlich bewiesen

Im Internet, in Zeitungen und Fachzeitschriften tauchen immer wieder Berichte auf, wo eine oder andere namhafte Studie zuverlässig und wissenschaftlich bewiesen hat, dass Alkohol schädlich für alle Körperteile der Menschen ist. Vor allem Kinder dürfen nicht, aber auch Frauen und für Männer ist er auch nicht gesund. Also am besten gar nicht konsumieren. Professor so und so hat unterschrieben. Gleichzeitig erscheint eine andere Studie, genauso namhaft und wissenschaftlich, die ganz das Gegenteil beweist und genauso überzeugend klingt. Was nun? Gut oder schlecht? Trinken oder gar nicht? Und wenn trinken, dann wie viel und wie oft? Und ab wann wird es schädlich?

Paradoxe Französen

Die Annahme, dass Wein positive Wirkungen haben kann, verdankt sich dem sogenannten „französischen Paradoxon“. Es wurde gemerkt, dass weniger Herzinfarkte bei den Menschen in Frankreich im Vergleich zu den Bewohnern anderer Industrieländer auftraten, obwohl ihre Ernährung fettig und kalorienreich war. Wissenschaftler vermuteten als Ursache das tägliche Glas Rotwein der Franzosen.

Inhaltsstoffe des Weines geben die Antwort

Eine gesunde Wirkung des Weins auf Menschen kann anhand der Inhaltsstoffe erklärt werden. Die Traubenschale enthält zahlreiche polyphenolische Inhaltsstoffe. Resveratrol ist einer davon. Dieser Stoff kann Wunder vollbringen: er verbessert Blutwerte, schützt Arterien vor der Verkalkung und senkt somit das Herzinfarktrisiko.

Weintrinker leben gesünder

Der amerikanische Kardiologe Arthur L. Klatsky, einer der führenden Forscher der Alkoholauswirkungen, beobachtete 130.000 Amerikaner über mehr als 20 Jahre. Seine Schlussfolgerungen: Weintrinker mit einem moderaten Weinkonsum leben länger als Abstinenzler und laufen weniger Gefahr, frühzeitig zu sterben. Andere Forschungen beweisen, dass gesünderer Lebensstil und das Sporttreiben die positiven Weinwirkungen stark unterstützen.

Wie viel Wein ist gesund?

Es ist nicht möglich, eine allgemeingültige Antwort auf die Frage „Wie viel Wein ist gesund?“ zu geben. Es gibt zu viele Faktoren, die die individuelle unbedenkliche Trinkmenge beeinflussen können. Weinverträglichkeit ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und ist mit Körpergröße, Körpergewicht, genetischer Veranlagung und individuellen gesundheitlichen Faktoren verbunden. Für einige Menschen soll jeder Alkoholkonsum verboten werden. Schwangere, Menschen mit bestimmten Erkrankungen, Menschen, die Medikamente einnehmen, Straßenverkehrsteilnehmer sollen generell auf den Alkoholkonsum verzichten. Für die Menschen, bei denen keine Bedenken gegen Weingenuss bestehen, geben die Mediziner folgende Empfehlungen: damit der Alkohol nicht so schnell ins Blut aufgenommen wird, sollte der Wein zu einer Mahlzeit genossen werden. So wird das Genusserlebnis des Essens und des Weins erhöht.

Die Entscheidung, Wein zu trinken oder lieber darauf zu verzichten, ist letztendlich jedem selbst überlassen. Ob gesund oder nicht, der Genuss des guten Weins kann kaum übertroffen werden.