Morbus Parkinson

Definition Morbus Parkinson

Die bekannte Parkinson-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung mit fortschreitendem Charakter, die auch als Unterform der Demenz-Erkrankungen gilt. Bekannt ist sie schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts, gilt aber bis heute als nicht heilbar, weil sie mit irreversiblen (nicht mehr rückgängig zu machenden) Schädigungen des Gehirns verbunden ist. In der medizinischen Wissenschaft werden verschiedene Einteilungen der Erkrankung vorgenommen: in eine sehr seltene Form, die ausschliesslich vererbt wird; das IPS (idiopathisches Parkinson-Syndrom) ist die häufigste Form und macht etwa drei Viertel aller Erkrankungen aus, und in symptomatische oder sekundäre Parkinson-Syndrome, die ausschliesslich als Folgeerkrankung anderer Krankheiten vorkommt. Parkinson ist sehr häufig, etwa 300.000 Menschen in Deutschland sind davon betroffen, die Tendenz ist steigend.

Ursachen Morbus Parkinson

Die Ursache der ererbten Parkinson-Krankheit ist ein Gendefekt, der zur Ausbildung des Syndroms führt, aber wie schon erwähnt, sehr selten ist. Die Ursache des IPS liegt in einer Störung des Gehirnstoffwechsels begründet: durch das Absterben bestimmter Nervenzellen in der sogenannten Substantia nigra wird zuwenig Dopamin, ein Botenstoff im Gehirn, produziert, dadurch entsteht ein Ungleichgewicht in den Botenstoffen (Neurotransmitter) des Gehirns und es kommt zu den bekannten neurologischen Ausfällen wie Muskelzittern (Tremor), Muskelstarre (Rigor) und verlangsamten Bewegungen (Bradykinese). Das Absterben der Dopamin produzierenden Nervenzellen passiert wahrscheinlich durch verklumpende überschüssige Proteine (Lewy-Körperchen), derselbe Effekt kann auch Demenz-Erkrankungen auslösen. Sekundär kann das Parkinson-Syndrom auch eine Folge von Versorgungsstörungen im Gehirn sein (Mikroangiopathie), eine Folge von verschiedenen Gehirnerkrankungen (Lewy-Körperchen-Demenz, Enzephalitis, Enzephalopathie bei HIV), oder eine Folge von traumatischen Einwirkungen (Verletzungen), bestimmten Medikamenten (Neuroleptika) oder Giften (zum Beispiel Kohlenmonoxid oder Mangan).

Symptome Morbus Parkinson

Neben den bereits erwähnten Parkinson-Zeichen wie Muskelstarre, Tremor und verlangsamten Bewegungen kommt es typischerweise auch zu dem schlurfenden Gang und der gebeugten Haltung. Die Gesichtsmimik ist sehr wenig ausgeprägt, das Gesicht wirkt maskenhaft und starr. Die erschwerten Bewegungen aller Muskeln führen auch zu abnehmender motorischer Geschicklichkeit und zu langsamem und undeutlichen Sprechen mit überfließendem Speichel, weil die Schluckbewegungen zu langsam ausgeführt werden. Sämtliche Muskeln sind angespannt, was zu der leicht bogenförmigen Haltung führt, weil die Gelenke immer leicht gebeugt bleiben. Durch die verlangsamten Muskelbewegungen kann auch das Gleichgewicht nicht mehr so gut gehalten werden. Fast die Hälfte aller Betroffenen leiden schon lang vor dem Ausbruch der Krankheit unter einer niedergedrückten Stimmung und allgemeiner Antriebslosigkeit mit verlangsamten Denkabläufen, und entwickeln auch im späteren Verlauf psychologische Störungen wie Halluzinationen oder Verfolgungswahn.

Diagnose Morbus Parkinson

Die Absicherung der Diagnose erfolgt heute unter anderem mit der PET-Untersuchung (Positronen-Emissions-Tomografie), damit lassen sich im Gehirn eingeschränkt funktionierende Bereiche schon sehr früh nachweisen. In manchen Fällen kommt auch die Szintigrafie zum Einsatz, besonders um einen Mb Parkinson-Verdacht schlüssig abzuklären. CT, NMR (Kernspintomografie) und EEG spielen ebenfalls eine Rolle bei der Diagnosefindung. Differentialdiagnostisch muss Parkinson nur von möglichen Kleinhirnstörungen unterschieden werden, die ebenfalls Tremor auslösen können. Prognose und Krankheitsverlauf Da sämtliche Demenzerkrankungen in praktisch allen Fällen mit irreversiblen (nicht mehr rückgängig zu machenden) organischen Schädigungen des Gehirns verbunden sind, ist eine Heilung nicht möglich. Allerdings kann das Fortschreiten der Erkrankung durch geeignete Therapien verlangsamt werden, und auch die Symptome im Verlauf der Erkrankung mittlerweile sehr gut gemildert werden.

Therapie Morbus Parkinson

Eine Heilung ist nicht möglich, allerdings können die Symptome durch Dopamingaben (L-Dopa-Präparate) gut gemildert werden, auch MAO-B-Hemmer kommen sehr oft zum Einsatz, sie hemmen den Abbau von Dopamin im Gehirn. In der Neurochirurgie hat sich speziell die „Tiefe Hirnstimulation“ durch eine Art „Hirnschrittmacher“ analog zum „Herzschrittmacher“, mit Elektroden, die direkt bestimmte Gehirnbereiche elektrisch stimulieren, als recht erfolgreich erwiesen. Begleitend sind vor allem Ergotherapie und Mobilisationstherapie von großer Bedeutung, auch logopädische Therapie ist oft nützlich und hilfreich.

Vorbeugung Morbus Parkinson

Neben der Früherkennung spielen auch das rechtzeitige Einsetzen therapeutischer Maßnahmen eine große Rolle. Allen Demenzerkrankungen (ausser den rein vererblichen Formen) kann man in jedem Fall durch geeignete Lebensführung (ausreichend Bewegung, Sport, gesunde Ernährung) vorbeugend begegnen, umstritten ist, wie weit eine aktive, geistig rege und positive Lebensführung Einfluß auf den Ausbruch einer Demenzerkrankung oder Parkinson haben.